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Auf dem Weg zur Regenbogenbrücke

 

Montag 1.10.2001 19.30 Uhr wie jeden Montag verabschiedete ich mich von Dir um zur Probe zu gehen, Du hattest noch Nachtschicht und so sagte ich Dir dass Du vorsichtig fahren sollst und wir uns morgen Früh wiedersehen würden. Gegen 22.15 kam ich nach Hause und wie sollte es auch sein Deine Gewissenhaftigkeit hat Dich nicht zu Hause gelassen und bist zur Arbeit gefahren, obwohl Du Deine Lungenentzündung noch nicht auskuriert hattest aber  Du meintest es wären viele
im Urlaub und einige auch noch schlimmer krank als Du und somit müsstest Du unbedingt gehen. Unsere Kinder lagen natürlich um diese Uhrzeit schon im Bett, was für ein Glück, dass unsere Grosse schon 15 war und somit ihre beiden kleineren Geschwister artig ins Bett brachte. Unsanft wurde ich um 01.30 geweckt, es war Dein Arbeitskolleg und meinte Du hättest einen Betriebsunnfall gehabt, ich solle jetzt aber die Ruhe bewahren es wäre nicht so schlimm, die Sanität wäre schon dagewesen und hätte Dich vorsorglich zur Kontrolle mitgenommen. Selbst sollte ich auf gar keinen Fall fahren sondern schauen dass mich jemand
ins Kantonsspital nach Basel bringen würde, sollte es sich niemand finden dann sollte ich doch erst in aller Ruhe einen Kaffee trinken und dann erst mich auf den Weg zu Dir machen, artig bedankte ich mich bei ihm für diese Hiobsbotschaft und legte auf. Tja da stand ich nun und überlegte *was machste jetzt*
also zuerst nahm ich den Ratschlag an und ließ mir einen Kaffee raus und überlegte den nächsten Schritt. Sollte ich Deine Eltern anrufen und sie bitten mich zu Dir zu fahren?? ich schüttelte den Kopf nein das würdest Du sicher nicht wollen, also überlegte ich weiter und kam zu dem Entschluss dass ich selbst zu Dir fahren werde, es sind ja nur ca. 15km das werde ich ja schon irgendwie hinbekommen. Während ich die Kaffeetasse leerte rief ich kruzentschlossen Deine Eltern an und informierte sie dass Du einen Unfall hattest, ich aber noch keine Details weiß was wie und überhaupt war, versprach aber sie gleich zu informieren sobald ich näheres wüsste und fragte auch zugleich noch ob unsere Kinder vor der Schule noch schnell zu ihnen kommen könnten da ich nicht wusste wann ich wieder zu Hause wäre. Mit unseren Kindern war es dann geklärt, ich ging kurz zur Nicole (unsere Große) und weckte sie (es war ca. 2.00 Uhr)
und sagte sie habe momentan die Verantwortung für Patrick und Melanie und sie müsse sie wecken damit sie vor der Schule noch zu den Großeltern gingen.
Sie versprach mir das alles getan werden würde und dass sie auch unsren Hund mit zur Oma nehmen würde. Darauf gab ich ihr noch nen Kuss auf die Stirn und verließ sie mit den Worten *ich versuche so schnell wie möglich wieder zu Hause zu sein*. Dann ging ich ins Bad zog mich an kämmte mir die Haare und machte mich auf den Weg zu Dir ins Krankenhaus. In das hießige Parkhaus wollte ich um diese Uhrzeit doch nicht gehen es war mir einfach zu mulmig und so suchte ich dann einen Parkplatz in der Nähe des Spitals was ja gar nicht so einfach dort ist. Habe nach kurzem Suchen einen gefunden und lief gleich an die Notaufnahme und erzählte dem Pförtner was. Dieser meinte ich solle mich einen Augenblick gedulden und der diensthabende Arzt wäre gleich zur Stelle um Details mit mir zu besprechen, hallo ich wollte nicht mit nem Arzt jetzt sprechen ich wollte zu Dir, wollte denn dieser Mann das nicht verstehen?? Mit dem Arzt konnte ich das doch später noch besprechen, gab dies dem Pförtner auch zu verstehen und er möge mir doch jetzt bitte sagen wo ich Dich finden
werde, tja mit der Sturheit dieses Pförtners hatte ich nicht gerechnet und musste solange ausharren bis der Arzt kam und in der Zwischenzeit wollte er einige Formalitäten von Dir haben, na die haben Nerven dachte ich mir das könnte man doch alles später regeln.

Endlich nach mir vorkommenden Stunden
kam dann der Arzt. Er machte ein ernstes Gesicht und bat mich ihm zu folgen. Natürlich wollte ich wissen wohin wir nun gingen denn ich wollte doch schnellstens zu Dir. Zur Antwort bekam ich dass wir nun auf die Intensivstation zu Dir gehen würden und im hinlaufen erklärte er mir Dein Krankheitsbild. Er meinte Du hättest einen schweren Chemieunfall gehabt und wärst mit Chlorameisensäureäthylester kontaminiert worden, doch sie hätten absolut keine Erfahrung  mit diesem Zeug, sie wussten nur dass es ein Rohprodukt zur Herstellung von Unkrautvertilgung genommen wird, aber sie wären mit dem Toxikologischem-Institut in Zürich telefonisch verbunden und die würden Anweisungen geben wie weiter Vorzugehen wäre, auch bereitete er mich darauf vor was mich nun erwarten
würde, er meinte Du würdes zur Unterstützung Deiner Lunge eine Sauerstoffmaske aufhaben und ich solle mich von diesen vielen Schläuchen nicht erschrecken lassen. Nun standen wir an der Tür der Intensivstation, er klingelte, eine Schwester kam und meinte wir müssten uns einen Moment gedulden, da Du gerade lernen würdest wie Du besser atmen kannst. Geduldig wartete ich auch diesmal bis ich endlich so gegen 3.00 Uhr zu Dir durfte, ich erschrak als ich Dich so liegen sah, nein das war nicht mein Joachim der da lag, das konnte nicht sein doch leider warst Du dies mit Tränen in den Augen lief ich zu Dir um zu zeigen dass ich jetzt da wäre und nun alles gut werden würde, doch Du hast nur mit dem Kopf geschüttelt, ich musste mich zusammenreißen um nicht laut loszuschreien und hab nur gesagt doch das schaffen wir beide zusammen, das wird wieder. ich musste mich mächtig anstrengen um Dich zu verstehen was Du sagtest. Du erzähltest mir wie es zu diesem fatalen Unfall kam und das Du wirklich nichts dafür konntest, dieses Fass war mehr als die Hälfte mit
diesem Gift gefüllt, was nicht hätte sein dürfen und vor allem hätte dieses Fass überhaupt nicht mehr genommen werden dürfen, das es auch schon deformiert und bombiert war, ich fragte wie es denn dazu hätte kommen können ja ich fragte Dich sogar ob Du keine Gasmaske angehabt hättest oder einen Gummischurz da auch Deine Brust rötliche Flecken aufwies als hättest Du da einen Sonnenbrand bekommen. Aber was für eine dumme Frage ich doch stellte, ich hätte doch wissen müssen wie Gewissenhaft Du doch warst und Du nie ohne diese Schutzkleidung an den Arbeitsplatz gegangen wärst. Dann kam eine Schwester mit einer Schüssel Eiswasser und Handtuch herein und wollte Dir das in dem Wasser getränkten Tuch auf Deine Brust legen da diese wie Feuer brannte, ich gab ihr zu verstehen dass ich dies auch tun könnte und ich es doch bitte lieber selber machen wollte. Sie war sehr verständnisvoll und zeigte mir wie ich Deine Schläuche heben muss um dieses Tuch drunter zu legen. Gesagt getan und hast Dich noch bedankt wie gut dies doch tun würde, ich glaubte nicht richtig zu hören, ich selbst fror mir fast die Finger ab und meintest es täte Dir doch sehr gut. Etwas später kam eine Ärztin herein und nahm Dir Blut ab, doch das Licht das da brannte reichte nicht aus und so machte sie das grelle Neonlicht über Deinem Bett an, ein Schrei von Dir zeigte uns dass dies keine gute Idee war und wir sofort nach etwas uns umschauten womit wir Dir Deine Augen abdecken konnten. So gut es ging deckte ich dann Deine Augen ab und die Ärztin konnte Dir dann Blut abnehmen. Sie ging dann ohne einen weiteren Kommentar von sich zu geben wieder weg. Du fragtest mich was unsere Kinder machen und
ich sagte Dir dass sie sehr gut versorgt seien und Du Dir darum keine Gedanken zu machen brauchst. Erleichtert hattest du geseufzt und gemeint ich solle ja gut auf sie aufpassen *hey hallo das tun wir beide wieder sobald Du wieder zu Hause bist* hab ich noch in einem weinerlichen Ton Dir geantwortet, was soll denn dieser Satz, aber Du wusstest natürlich dass es für Dich keine Rettung mehr gab, wolltest mir das aber natürlich nicht sagen und mich somit nicht beunruhigen. Wieder ein Art von Dir nur den anderen niemals weh tun. Gegen 6.30 Uhr kam dann Dein Kumpel Leisi vorbei um nach Dir ausschau zu halten wie es Dir geht, da Du kaum sprechen konntest erzählte ich ihm alles und er sah mich sehr finster an, was ich aber mit meinen tränenverschleierten Augen natürlich nicht wahr nahm, gegen 7.00 Uhr ging er dann wieder und meinte er würde am Abend nochmals reinschauen. Ich sah auf die Uhr und hatte auch große Mühe die Augen offen zu halten, daher fragte ich Dich ob ich mich für ca. 2 Stunden etwas hinlegen könnte ich würde nach Hause fahren und bald wieder hier sein oder aber ich würde erst zu mir ins Geschäft fahren und dort wie jeden Dienstag die Buchhaltungsarbeiten erledigen. Du hattest da aber heftig was dagegen und meintest in einem schwachen Ton ich solle nach Hause fahren und mich etwas hinlegen im gleichen Atemzug meintest Du aber ich solle ja nicht Deine Eltern anrufen Du wolltest sie momentan nicht hier haben und ich solle ja nicht auf die Idee kommen und wieder dramatisieren was mit Dir los sei.
Ich verabschiedete mich von Dir gab Dir nen Kuss auf Deine Stirn und sagtest mir noch wie sehr Du mich lieben würdest und ich auf usnere Kinder aufpassen solle, verdamm schon wieder dieser Spruch, ich versprach es Dir und machte mich auf dem Weg zu meinem Auto. Dort angekommen setzte ich mich rein und fuhr los, ich fuhr und fuhr und fuhr und merkte absolut nicht wohin ich fuhr so soehr war ich in Gedanken bei Dir, erst als ich auf dem Parkplatz vor der Firma war wo ich arbeitete wachte ich wieder auf. Wie in Trance ging ich dann die Treppen hinauf und die erste Arbeitskollegin kam mir entgegen. Bei meinem Anblick erschrak sie sofort und meinte was denn mit mir los sei und was passiert wäre? Mit hängenden Augenlidern erzählte ich ihr dann die Story von Dir und hab auch gleich erwähnt dass ich nur kurz hier sei, um einige Arbeiten zu erledigen und danach gleich wieder gehen würde, kaum den letzten Satz ausgesprochen kam ne andere Arbeitskollegin und sie begrüsste mich mit den deselben Worten wie die vorherige, da verliessen mich meine Kräfte ich knallte gegen die Wand und rutschte da erstmal hinunter worauf beide zu schreien anfingen und meine Personalchefin daraufhin sofort erschien, da es direkt vor ihrem Büro war. Man erzählte ihr was sich in der Nacht zugetragen  hätte und sie alamierte sofort einen Arzt.
Der kam auch sofort, ich wurde in das Büro von unserem Seniorchef gebracht da er an dem Tag sowieso nicht da war und legten mich dort auf das Sofa, der Arzt zog eine Valiumspritze auf und so verfiel ich erstmals ins Land der Träume. Gegen 11.30 Uhr wachte ich sehr unruhig auf, stand auf und wollte gerade zu meiner Chefin laufen als meine Arbeitskollegin kam, ich gab ihr zu verstehen dass es mir gut ginge ich aber viel zu lange hier war und nun zu meinem Mann wolle. Zur Antwort bekam ich nur *Du kannst in diesem Zustand sicher nimmer Autofahren* für mich dachte ich nur was redest du denn da, natürlich geht das, aber geantwortet hatte ich nur *ist mir egal ich will auf jedenfall auf der Stelle zu meinem Mann* So gingen wir zur Chefin und sie nahm mir erstmals den Autoschlüssel ab und zur Antwort bekam ich wir müssten erstmals im Spital anrufen, ich gab ihr die Telefonnummer da ich selbst doch nicht in der Lage war dort anzurufen, natürlich hatte ich im Spital vor Aufregung dort die falsche Nummer hinterlassen was sich als fatal herausstellte. Zuerst wollte man ihr keine Auskunft erteilen aber nachdem sie mit Nachdruck stand hielt und meinte ich sässe direkt neben ihr aber wäre momtenan nicht in der psychischen Lage dieses Gespräch zu führen bekam sie Antwort, ich hörte nur noch von weit her *ja wir kommen sofort* legte auf, sie griff wieder zum Hörer rief einen Arbeitskollegen an, der schon in den Startlöchern stand und uns mit seinem Auto in das ca. 25km entfernte
Kantonsspital fuhr. Dort angekommen ging ich so schnell ich konnte zu Dir, dort sagte man mir sie hätten Dich mit Deiner Einverständnis ins künstliche Koma versetzt um so Deiner Lunge eine größere Chance zu geben ich sollte aber nicht erschrecken, drinnen musste ich einen Schrei unterdrücken,  es waren doch nur ein paar Stunden die ich nicht bei Dir war aber Du hast da schon wahnsinnig abgebaut gehabt, meine Chefin die mich die ganze Zeit begleitet hatte schnappte mich am Arm und meinte nur *Frau Ebner sie müssen sehr stark sein und sich nichts anmerken lassen ihr Mann bekommt dies alles mit und ich solle mit Dir schimpfen dass Du uns nicht einfach so verlassen darfst und kannst* also nahm ich alle Kraft die ich noch hatte zusammen und schimpfte Dich erstmals aus dass Du nicht gehen darfst wir bräuchten Dich noch, die herein kommende Schwester gab den anderen zu verstehen dass sie aufpassen müssten da Du prädikat
werden würdest, eine Schwester ging zu meiner Chefin und meinte wenn unsere Kinder und Deine Eltern Dich nochmals lebend sehen wollten müssten sie sofort kommen, von all dem bekam ich aber nichts mit so sehr schimpfte ich Dich aus dass Du hier bleiben sollst. Meine Chefin reagierte sofort  und wollte von mir die Adresse und Telefonnummer von Deinen Eltern, ich gab sie ihr und sie rief dann sofort unseren Arbeitskollegen zu sich und gab ihm die Adresse um Deine Eltern und unsere Kinder holen zu lassen. Die anderen Schwestern schauten in der zwischenzeit auf den Monitor und ich wurde gebeten hinaus zu gehen, hey hallo ich will nicht hinaus da liegt mein Mann ich will nicht weg, doch meine Chefin packte mich am Arm und zog mich raus.

Draussen wurde ich in ein kleines Zimmer geschoben wo eine weitere Schwester schon wartete und meine Chefin rief dann Deine Eltern an. Mein Arbeitskollege fuhr sofort los und auf der Autobahn rief er die Deutsche Polizei an dass er ortsunkundig sei, aber er dringend zu Deinen Eltern müsste um sie abzuholen da Du im sterben lagst (das erfuhr ich alles erst viel später), er sagte noch sein Kennzeichen durch und was er für ein Auto fuhr, an der Ausfahrt angekommen, standen schon 2 Polizeiautos mit Blaulicht und nahmen ihn in die Mitte und fuhren so zu Deinen Eltern, dort warteten sie schon stiegen ein und die Polizei fragte noch ob sie ihn bis zum Schweizer Zoll noch begleiten sollten, er verneinte und raste auch schon los, am Autobahnzoll angekommen wurde er sofort umgeleitet und durchgewunken, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön bei der Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Polizei und dem Schweizer Zollamt, in der
Zeit als mein Arbeitskollege Deine Eltern und unsere Kinder holte, kam dann der Professor nachdem ich schon 20 Minuten von Dir getrennt war zu mir ins
Zimmer rein und meinte nur *Frau Ebner ich habe ihnen eine traurige Mitteilung zu machen, ihr Mann ist vor 10 Minuten verstorben* Du hast Deine Augen
um 13.15 Uhr für immer geschlossen, nach einem 12-stündigem Überlebenskampf den Du überhaupt keine Chance hattest dies zu überstehen. NEIN schrie ich NEIN
NEIN NEIN das kann nicht sein meine Beine versagten und mein in der Zwischenzeit erschienender Bruder fing mich dann noch auf, die Schwester die hier die
ganze Zeit anwesend war kramte irgendwas in ihrer Schürzentasche raus drückte mir 2 Valiumtabletten in den Mund und sagte ich soll die schlucken, wie in
Trance ließ ich dies alles über mich ergehen, was war jetzt los?? was hat man mir da gesagt?? Joachim Tod? Tod?? ich schüttelte mit dem Kopf, ich flüsterte
nur noch leise bringt mich zu ihm ich will zu ihm dann wurde ich hysterisch und schrie bringt mich verdammt nochmals zu ihm, ich glaube das alles nicht.
Sie meinten ich solle noch einwenig warten bis Du hergerichtet seist und dann dürfe ich zu Dir, unsere Kinder haben es leider nimmer geschafft, Du bist
vorher über die Regenbrücke gegangen. Endlich durfte ich zu Dir, Du lagst hier friedlich und erlöst da, ich bin zu Dir hin habe erstmals Deine Wangen
gestreichelt und gesagt dass es nun genug sei und du doch endlich aufwachen sollst, nebenbei bemerkte ich dass bei Dir Flüssigkeit aus den Mundwinkeln
und der Nase lief, ich schnappte mir dort ein paar Taschentücher und machte Dich sauber, Du hast Unsauberkeit gehasst, ich putzte und putzte bis mein Bruder
meinte ich solle damit aufhören. Ich ging wieder raus und begriff irgendwie immer noch nicht dass Du nicht mehr am Leben warst, unsere Kinder kamen endlich
zu mir in dieses Zimmer wo ich schon zuvor war, sie fragten mich gleich was mit Dir sei doch an meinen Augen sahen sie dass etwas schlimmes passiert ist.
Meine chefin nahm sich ihrer an denn ich konnte noch immer nicht reden. Draussen hörte ich nur ein gepoltere und geschreie  und bekam mit dass Dein
Arbeitskolleg da war der mich in der Nacht informierte und wollte Dich besuchen kommen. Habe erfahren dass er seinen Motorradhelm nahm und durch den ganzen
Flur schleuderte, mehr bekam ich dann nimmer mit. Endlich kam meine Chefin mit unseren Kindern zurück, langsam fand ich meine Stimme wieder zurück und
fragte die Kinder wer mit zu Dir möchte, Nicole sagte gleich sie möchte sich von Dir verabschieden, fragte dann Patrick er schüttelte nur den Kopf und
kauerte sich auf dem Bett dort zusammen, dann fragte ich Melanie wie es mit ihr ausschaute sie wollte auch zu Dir, doch meine Gedanken waren ob es wirklich
gut ist ein 9-jähriges Mädchen zu Dir zu lassen, doch alle meinten ich solle sie lassen wenn es ihr ausdrücklicher Wunsch sei. so gingen wir dann
schweren Herzens nochmals zu Dir und Deine Eltern sowie Deine Geschwister begleiteten uns.Deine Mutter fragte noch ob es hier einen Pfarrer gäbe, der Dir
die letzte Ölung noch geben könnte. Schimpfe bitte nicht mit mir, ich weiß Du hättest dies nicht gewollt aber ich wollte auch nicht Deiner Mutter dies
ausschlagen und verzeih mir bitte dass ich es zuließ dass Deine Eltern benachrichtigt wurden trotz Deines Verbots. Melanie begriff nicht dass hier nur
noch Dein lebloser Körper lag, sie meinte der Papa schläft aber fest, alle weinten wieder und wir versuchten dies kindlich zu erklären dass Du nicht schliefst
ich nahm Deine Hand küsste sie und legte sie an meine Wange, ich wollte Dich nimmer loslassen nimmer hergeben nein ich wollte bei Dir bleiben, doch irgendwann
meinten Deine Eltern und Geschwister es wäre Zeit loszulassen und nach Hause zu gehen *mit Tränen in den Augen fragte ich nur welches zu Hause denn? es
erwartet mich doch da niemand mehr, an unsere Kinder hab ich in dieser Situation nicht gedacht* verzeih bitte, bei uns zu Hause angekommen legte ich mich
erstmals aufs Sofa und heulte drauf los, mein Bruder gab mir die vom Arzt bekommenen Tabletten und so wurde ich wieder ruhiger, an dem Tag kam unsere ganzen
engsten Freunde, sie konnten es nicht fassen, doch von alldem bekam ich nichts mit, wieder war ich durch diese Medikamnte in einem Dämmerschlaf. Auch
am nächsten Tag kam viel Besuch, unter anderem Deine obersten Cheffen um mir persönlich ihr Beileid auszudrücken, später erfuhr ich dass es in diesem
Chemiekonzern noch nie vorkam dass Die Chefetage persönlich vorbeikommt und sogar an Deiner Beerdigung present waren. Wie ich die Tage bis zu Deiner
Beerdigung durchstand weiß ich bis heute nicht, ich weiß nur dass wieder ne Freundin vorbei kam mich schnappte und einen Tag später mit mir zu ihrem Chef
ging um mir eine Depotspritze zu verpassen, tja dort wurde ich erstmals an eine Infussion angeschlossen da ich scheinbar einwenig dehydriert war und meinem
Körper somit Flüssigkeit fehlte. Ich wollte es noch immer nicht glauben dass Du nicht mehr unter uns bist, neiiiiin dachte ich neiiiiiin das ist nicht
wahr Du kommst jeden Augenblick zur Tür herein und grinst wie immer übers ganze Gesicht, doch diese verdammte Tür wollte nicht von Dir geöffnet werden.
Dein Vater holte mich an irgendeinem Tag ab weil er meinte wir müssten nun langsam den Sarg und alles aussuchen, zuvor hatte ich mit Deiner Gugge geklärt
dass Du Dein Lieblingskostüm dass Du gerne an der Fasnacht anhattest anziehen kannst, gemeinsam überlegten wir welche von den dreien denn am besten wäre,
also beratschlagten wir, der Clown ist zwar sehr farbenfroh was Du gerne hattest aber mit den Schuhen hätten wir Probleme bekommen, die Ratte die Du früher
immer gerne anhattest ging nicht das sie Dir mit den Jahren nun etwas zu klein geworden ist, so entschieden wir uns dann für die 3. Variante den Hecker,
den nahm ich dann zum Bestattungsinstitut mit und fragte dort nach ob Du dies alles anziehen dürftest, Deine Mutter meinte dass wir die Stiefel sicher
nicht nehmen dürften, doch wir durften und so wurdest Du dann in diesem Kostüm beerdigt. Wir suchten natürlich noch einen Sarg aus und fuhren wieder heim.
Am nächsten Tag kam dann der katholische Pfarrer zu Deinen Eltern um den Ablauf zu klären, ich gab an dass ich gerne zu Beginn *only Time* von Enya gespielt
haben möchte und ob dies möglich wäre, der Pfarrer zeigte sich damit einverstanden und meinte sogar es wäre ein sehr schönes Lied und er wäre auch dafür
das dies am Anfang gespielt werden müsste, so war auch das geregelt nur konnten wir noch nicht das Datum festlegen wann wir Dich für immer hergeben
müssen, da Du immer noch nicht freigegeben warst. Endlich kam der Anruf vom Bestattungsunternehmen dass Du nun hier seist, mir wurde richtig flau im Magen
dann bedeutete dies dass ich Dich bald hergeben müsste, aber das wollte ich doch nicht, Warum , warum DU?? wieso ?? mir kamen Zweifel wie konnte es einen
Gott geben der diese Grausamkeit zulässt, ein Gott der wissentlich den Kindern den Vater nimmt, nein das konnte nicht sein ein Gott der mir als warhmherzig
und gütig beschrieben wurde, nein in meinen Augen konnte es keinen Gott geben, so eine Grausames konnte er doch nicht machen. Von diesem Tag an hab ich
jeglichen Glauben zu ihm verloren. Es kam der Tag der Beerdigung. Mit weichen Knieen und gestützt von meinem Bruder liefen wir in die Kapelle hinein,
es waren schon zahlreiche Leute da die sich von Dir verabschieden wollten, ich konnte diese Blicke nicht ertragen und dennoch hatte ich keine Tränen mehr
sie waren leer ich stetzte mich schnellstens hin und starrte nur auf den Sarg und auf Dein Foto das wir mit einem Trauerflor bestückt vor Deinem Sarg
aufgestellt hatten. Der Pfarrer predigte irgendwas konnte da nicht folgen was er da so erzählte, dann war Fred drann, ich wusste nicht dass er auch noch
ein paar Worte an Dich richten wollte, er hatte große Mühe überhaupt einen Ton rauszubekommen. Dann war es soweit einige Kollegen wollten Dich auf Deinem
letzten Weg begleiten und so fuhren sie Dich zu Deinem Garten hin, mir kam es vor als würden sie diesen Gang rennen ich kam nicht mehr hinterher und
meine Beine versagten, mein Bruder der mich stützte fing mich wieder auf und es wurden 2 Stühle organisiert, für Deine Oma und mich. Zuvor war ich im
Blumenladen und hatte 100 rote Rosen organisiert und diesen Dreckeimer verschwinden lassen, ich wollte nicht dass Du mit Dreck beworfen wirst solange
ich dabei bin. Später erfuhr ich dass es scheinbar sehr gut ankam die Idee mit den Rosen, der Pfarrer suchte zwar diesen Eimer doch als er ihn nicht fand
nahm er einfach auch eine Rose und schmiess sie zu Dir herein, dann war es für uns soweit, Nicole, Patrick Melanie und ich gingen zu Dir hin nahm eine
Rose warf sie hinein und unsere Kinder hatten jeder einen Brief geschrieben und in das Grab hineingeworfen, so standen wir ne kurze Zeit da, ich schüttelte
immer und immerwieder den Kopf, dabei merkte ich  wieder wie langsam meine Beine nachgaben und so stütze ich mich auf unsere Große, ich konnte nicht schreien
ich hatte nur Angst dass ich sie zu Dir runter stoßen könnte, keine Ahnung was geschah, ich merkte nur noch wie an meinen beiden Armen gepackt wurde
noch rechtzeitig aufgefangen wurde. Langsam wurde ich dann zu dem Stuhl zurück gebracht auch erfuhr ich dass der ganze Friedhof voll mit Trauergästen
war um von Dir Abschied zu nehmen, aber ich wollte Dich doch nicht hergeben, krampfhaft blieb ich bis zum Schluss sitzen, die meisten waren schon ins
Gemeindehaus gegangen das wir gemietet hatten damit alle die Dich kannten dort mit Anteil nehmen konnten, jemand redete mir gut zu ich solle doch nun
aufstehen da man das Grab doch schließen möchte, ich schüttelte den Kopf nein ich bleibe hier und wenn das Grab verschlossen wird so kann doch Joachim
nimmer raus, mein Verstand setzte vollkommen aus, ich wollte es einfach nicht wahrhaben, irgendwann gab ich nach und ging dann auch ins Gemeindehaus mit
rein. später kam ich Dich nochmals besuchen, Dein Grab war voll mit Deiner Lieblingsblume der Sonnenblume, die hattest Du doch so geliebt, dieses Blumenmeer
das Du bekamst hätte noch ein 2. Grab bedecken können soviel war es. Noch heute weiß ich nicht wie ich diesen Tag überstanden habe und was genau rings um
mich herum passierte, ich habe keinen blassen Schimmer was los war.

Joachim Ebner
Geboren am 16.08.1965
Gestorben am 02.10.2001

8.620 415 36

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 20.11.2008,
Erstellt von Siegrid Ebner

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