Alice Kleinschmidt
Meine Omi verstarb am Montag, 26.04.10, nachdem sie eine Woche und 2 Tage im Krankenhaus Bethel lag.
Ihre Beerdigung war am 06.05.10 um 14 Uhr auf dem Bückeburgerfriedhof. Es war eine Urnenbestattung.
Aus ärztlicher Sicht war ihre Zeit trotz Lungenerkrankung noch nicht gekommen, sie hätte im August ihr erstes Urenkelchen noch erlebt, sie war bei klarem Verstand bis zu ihrem Ende und verstarb so, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und nicht als Pflegefall, wachte sie Montag früh nicht mehr auf.
Sie nutze vor allem den vorangegangenen Sonntag, um sich von ihren Lieben zu verabschieden, wir sollten nicht um sie weinen, sie habe ein schönes und langes Leben gehabt. Sie wolle und könne nicht mehr und überraschte selbst ihre Ärztin mit ihrem starken Willen, nun zu entschlafen.
Sie sollte am 26.04 in die Kurzzeitpflege in Obernkirchen kommen, aber da ich sie dort und auch im Krankenhaus nicht erreichte, fragte ich ihre Ärztin zu ihrem Zustand. Sie sei am Morgen nicht mehr erwacht und es gehe ihr immer schlechter, sie wollte die Familie informieren. Omi sei nicht mehr anwesend, aber noch am Leben.
Wir fuhren so schnell wie möglich hin und ich hatte noch die Chance eine Stunde an ihrem Bett zu sitzen, ihre Hand zu halten und ihr sagen zu können, dass sie loslassen soll, sich nicht quälen und gehen kann. Das ich sie lieb habe. Sie atmete immer krampfhafter und schlechter. Den Gefallen nicht zu weinen, könnte ich ihr nicht tun, ich habe ziemlich geschluchzt. Schließlich gab ich ihr einen letzten Kuss und sagte Tschüß und 1 1/2 Stunden später starb sie, nachdem sich noch ihre Söhne und Nichten von ihr verabschieden konnten.
Ich habe sie von ihrer Freundin Elsbeth gegrüsst, die bei ihr anrief, während ich noch da war und der ich nur noch mitteilen konnte, dass ihre Freundin nicht mehr ans Telefon gehen kann und nicht mehr erwachen wird.
An dem Tag wurde viel geweint, obgleich sie so gestorben ist, wie sie es sich gewünscht hatte und mit 90 Jahren ein stolzes Alter erreicht hatte, so war es doch nicht genug und uns allen wird ein großes Stück Sicherheit und Familie fehlen. Der Gedanke sie nicht mehr anrufen, besuchen und erleben zu können quält noch, und doch freue ich mich für sie, dass sich ihr Wunsch erfüllt hat.
Ich habe ihr versprochen ihrem ersten Urenkel zu sagen, dass sie ihn gern erlebt hätte, es aber nicht mehr schaffte und sie ihn sehr lieb gehabt hätte, Omi ich werds nicht vergessen, so wie Dich auch nicht!
So winkte ich ihr ein letztes Mal im Geiste, bis sie um die Ecke fuhr.
Deine Enkelin Nina
Erstellt von Muire Meer